E-Learning Projektmanagement - 3 Schritte zur professionellen Vertonung

    2016-11-07 E-Learning ebook Projektmanagement

    Die Vertonung einer E-Learning Produktion ist eine organisatorische Herausforderung. 
    Wir erklären dir in diesem Blogpost die 3 Schritte zur perfekten Vertonung und machen den Workload überschaubar.

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    1. Schritt: Planung

    Bei Projektstart gilt es, organisatorische Weichen zu stellen.
    Dazu gehören klare Zuständigkeiten, Deadlines und Absprachen.
    Wer frühzeitig Verfügbarkeiten von allen Beteiligten (Kollegen, Sprechern und evtl. Studios) abklärt, beugt unnötigen Terminproblemen und Stresssituationen vor. 

    Schon im ersten Schritt empfehlen wir dir, Sprachproben von Sprechern einzuholen, um rechtzeitig die passende Stimme zu finden. 

    Tipp: Wird ein Auftrag für mehrere Länder und in verschiedenen Sprachen geplant, macht es Sinn, die Produktion zu bündeln. So sinkt der Koordinationsaufwand - das spart Kosten und Zeit.

    Auch macht es absolut Sinn, schon am Anfang mit dem Skript und dem Briefing anzufangen. 

    Optimiere den Produktionsablauf mit einem guten Skript

    „Alles steht und fällt mit der Qualität des Skriptes", sagt unser Tonmeister Eric Michels.

    Doch wie sehen gute Skripte aus?

    Am Übersichtlichsten ist eine Tabelle mit zwei Spalten.

    In die erste Spalte wird der vollständige und korrekte Dateiname eingetragen.
    Wir raten hier dazu, auch Alternativ-Formulierungen als einzelne Zeile im Skript aufzuführen.

    Danach kommt der verfasste Text des jeweiligen Moduls in die zweite Spalte. Durch diese Struktur wird die Arbeit im Studio deutlich effizienter.
    Zudem gewährleistet dir diese Aufteilung, dass jede Aufnahme richtig geschnitten werden kann.

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    Was gehört in ein gutes Briefing?

    Das Briefing ist ein entscheidender Faktor für den reibungslosen Ablauf der E-Learning Produktion. Fehlt eine wichtige Information oder ist das Briefing nicht klar genug, so kann es zu Missverständnissen kommen. Diese sorgen im schlimmsten Fall dafür, dass die angepeilte Deadline nicht eingehalten oder dein Budget überzogen wird. 

    Um ein detailliertes Briefing zu erstellen, braucht es zunächst grundlegende Angaben wie

    • Geschlecht des Sprechers,
    • Sprache,
    • Stimmalter und -farbe 
    • Sprechstil 

    Aber auch organisatorische Eckdaten gehören in das Briefing:

    • der bevorzugte Aufnahmetermin
    • die gewünschten Dateiformate
    • die Deadline der Produktion

    Pro-Tipp: Führe in deinem Briefing eine Hilfe zur Aussprache der Fachbegriffe auf - so ersparst du dir später Rückfragen, die deine kostbare Zeit vergeuden! 

    Jetzt sind die Rahmenbedingungen für den Ablauf der Produktion gegeben und laufen im 2 Schritt zusammen. 

    2. Schritt: Vorbereitung

    In diesem Schritt werden alle Bestandteile aus Punkt eins bereitgestellt.
    Die Skripte können jetzt von einem Experten (z.B. Sprach-Regisseur oder vom Sprecher selbst) auf die Sprechbarkeit geprüft werden - dies ist entscheidend für das Verständnis und somit den Erfolg des E-Learnings. 

    Nun wird die Vertonung konkret vorbereitet. Auch kommt hier das Aussprachewörterbuch für die Fremdwörter zum Einsatz. Doch keine Sorge, das Wörterbuch muss keine seitenlange Lektüre sein! Eine Liste zur Aussprache der Fremdwörter reicht vollkommen aus.

    Alternativ bieten sich übrigens auch Guide Voices hervorragend an.

    Was sind Guide Voices und wozu sind sie gut?

    Als Guide Voice (Sprachführung) bezeichnet man eine Sprachaufnahme, die als Platzhalter für die eigentliche Aufnahme eingesprochen wird.
    Sie wird z.B. von Cuttern, Redakteuren oder Tonmeistern erstellt.

    Sinn und Zweck der Guide Voice ist es, im Film ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ein Text klingt und wie lange eine bestimmte Szene sein muss, damit der zu sprechende Text Platz hat. 

    Schnelle und kostengünstige Methoden für Guide Voices sind Amateurstimmen oder Text-to-Speech-Programme (Sprachsynthese, synthetische Stimmen). 

    Gut geplant ist halb gewonnen.

    Die gesamte Produktion lebt von einer guten Terminplanung mit Feedbackschleifen und Pufferzeiten. Tools, die dir das Management erleichtern, sind beispielsweise:

    • ein einsehbarer Terminplan für Auftraggeber, Sprecher, Tonstudio und andere Stakeholder
    • Erinnerungen an wichtige Deadlines (hier sind die verschiedenen Zeitzonen zu berücksichtigen)
    • Gemeinsame Collaboration-Tools, um der CC-E-Mail-Hölle zu entgehen (z.B. Basecamp, Slack, MindMeister, u.v.m.)  
    • ein "Backup-Plan" neben dem Masterplan. Es ist immer ratsam, Alternativen bei einer unvorhergesehenen Entwicklung der Produktionzu haben.

    3. Schritt: Produktion

    Ist der Aufnahmetermin von allen Beteiligten bestätigt, wird der Datentransfer vorgenommen - sprich: Das Tonstudio bekommt die finalen* Texte (bestenfalls einige Tage vor der Aufnahme) freigegeben. 

    Dem Aufnahmetag steht nun nichts mehr im Wege und das Recording kann losgehen.
    Jetzt zahlt sich dein Aussprachewörterbuch aus, da nun die ersten Fragen aufkommen werden. 

    Da das Wörterbuch allerdings nicht alle Unklarheiten beseitigen kann, sollten während der Aufnahme Fachleute mit Sprachkenntnissen zu Rückfragen bezüglich Inhalt, Aussprache oder Kontext bereitstehen. Hierdurch lassen sich Verzögerungen und Retakes vermeiden. 
    Ein gutes Tonstudio ermöglicht seinen Kunden, Sprechern und dem Studio eine Liveregie und somit den gegenseitigen Austausch, beispielsweise durch Telefon- oder Skypekonferenzen. 

    *„Wir wissen, wie das ist. Es geht immer noch besser, hier und da lässt sich immer noch was ändern. Und so wird aus "finaler_text.doc" schnell mal "finaler_text-neu.doc" oder sogar "finaler_text-neu-letzteversion2.doc". Am Aufnahmetag selbst sollten allerdings keine Content-Änderungen mehr erfolgen. Sonst ist der Zeitplan hinfällig.”

    Fazit: Eine professionelle Vertonung ist für das Projektmanagement zeitaufwendig und erfordert Sorgfalt. Doch keine Panik! Wenn alles rechtzeitig Schritt für Schritt erledigt wird, kannst du dich bei der Vertonung (fast) komplett zurücklehnen - das größte Chaos hast du dir auf alle Fälle erspart hast. 

    Dieser Text ist ein Ausschnitt aus unserem 24 seitigen E-Book "Der ultimative Guide zur E-Learning Vertonung" Hier geht es zum kostenlosen Download:

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