Ethnomarketing und Native Speaker

    2011-06-10 Native Speaker

    Mehr als 15 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Das sind 15 Millionen Menschen, die nicht nur mit Knödeln, Blutwurst und Sauerkraut aufgewachsen sind, sondern ihre ganz eigenen Produkte konsumieren.

    Spezialitäten, die es vielleicht nicht in jedem Supermarkt gibt, sondern beispielsweise nur in einem italienischen Feinkostladen. Doch wie oft werden solche Produkte denn im Radio, geschweige denn im Fernsehen beworben? Kann es sein, dass viele die Bedeutung dieses speziellen Marktes noch nicht entdeckt oder bislang völlig unterschätzt hat?

    Bleiben wir einmal beim Beispiel der Lebensmittel. Auch eine Familie, die bereits in der zweiten oder auch dritten Generation in hier lebt, pflegt ihre einheimische Küche. Da gibt es gefüllte Weinblätter, hausgemachte Pirrogi, Mussaka oder auch ein leckeres Chicken-Curry. Gewürzt wird mit Safran und gegessen wird mit Stäbchen. Gekocht wird in der Tahin, dem Wok oder in der Riesenpaella-Pfanne.

    Doch das einzige Mal, dass für Woks im deutschen Fernsehen geworben wurde, war zur berühmten Wok-WM. Und wann hört man schon mal in der Radiowerbung, dass gefüllte Weinblätter im Angebot sind?

    18% der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Das bedeutet 18% der in hier lebenden Ausländer wartet eigentlich nur darauf, dass Werbung erfunden wird, die sie ansprechen könnte.

    Im Fachjargon nennt man diese Art von Werbung Ethnomarketing. Und eines steht jetzt schon fest: Ethnomarketing wird in den nächsten Jahren, angesichts von demographischen Veränderungen an Bedeutung zunehmen. Denn die Gruppe der Migranten in Deutschland wächst stetig. Tendenz steigend.

    Diese neue Konsumentengruppe wird von den meisten Unternehmen bislang deutlich unterschätzt. Der einzig erklärende Grund dafür ist, dass viele Unternehmen schlichtweg zu wenig über das Potential dieser Nische wissen. Wobei man angesichts 15 Millionen Menschen, wohl kaum mehr von einer Nische sprechen kann.

    Dabei sind die Fakten so klar. Nehmen wir einmal das Beispiel der in Deutschland lebenden Türken. 14,2% der Gesamtbevölkerung sind Türken. Sie verfügen über eine Kaufkraft von mehr als 20 Milliarden Euro und investieren bzw. konsumieren 97% ihres Einkommens im Inland. Das durchschnittliche Nettogehalt liegt bei 2.000 Euro im Monat. Hinzu kommt, dass die Deutsch-Türken besonders konsumfreudig sind. Sie kaufen im Schnitt 31.000.000 Flaschen Haarschampoo, 60.000.000 Flaschen Babynahrung und 750.000 neue Autos pro Jahr.

    Natürlich funktioniert Werbung auf türkisch, chinesisch oder spanisch ganz anders als eine deutsche. Das ist für Marketing-Strategen eine Herausforderung. Entscheidend ist bei der Konzeption die Sprache, denn sie ist der Zugang zu den Menschen. Es müssen die richtigen Worte und die richtigen Bilder gefunden werden, sonst kommt die Werbung nicht an. Ethnomarketing funktioniert nur, wenn auf die Kultur der ausländischen Bürger eingegangen wird. Machen wir das mal an einem Beispiel fest

    Wie allgemein bekannt, essen Muslime kein Schweinefleisch. Wie vielleicht allgemein nicht so bekannt: In vielen Lebensmitteln, und wir reden hier nicht von der Wurstabteilung, wird Schweinegelatine verwendet, wie z.B. in den Fruchtgummis von Haribo.

    Folglich können Muslime die leckeren Gummibärchen nicht essen, denn es verstößt gegen ihre kulturellen und religiösen Sitten. Weil Haribo aber natürlich gerne ihre Erzeugnisse auch an muslimische Bürger verkaufen wollten, haben sie so genannte Halal-Produkte entwickelt, die ganz ohne Schweinegelatine auskommen.

    Soweit so gut. Nun müssen die Schweinegelatine-freien Süssigkeiten nur noch gekauft werden. Dazu wurden 5.500 türkische Supermärkte ausgewählt, die fortan die Halal-Fruchtgummis vertreiben sollten. Damit die türkische Käufergruppe nun auch von den leckeren Goldbären für Muslime erfährt, musste eine passende Werbestrategie her.

    Und da kam das Ethnomarketing ins Spiel. Angefangen bei einem speziellen Halal-Haribo Design über gezielte Plakatwerbung in türkischer Sprache bis hin zu türkischen Radiospots auf multikulturellen Radiosendern, Haribo macht vor, wie es gehen kann. Und türkische Sprecher waren ein wichtiger Baustein dieses Marketings.

    Auch andere Lebensmittelkonzerne entdecken ein neues Publikum für ihre Erzeugnisse und die Notwendigkeit von Ethnomarketing. Das Geschäft mit Halal-Produkten boomt in Deutschland. So manch ein Konzern, wie z.B. Nestlé, macht mit Halal-Waren bereits mehr Umsatz als mit Bioprodukten. 


    Service für Ethomarketing:

    Die Konsequenz ist logisch, wer diese Zielgruppe bedienen will, der braucht Ethnomarketing und damit z.B. türkische Sprecher. Denn wenn ein Native Speaker türkisch spricht, kommt das bei der Zielgruppe an.

    Mit Hilfe unserer Native Speaker produzieren wir Werbung, die ankommt. Unsere Sprecher kennen ihre jeweilige Kultur von Kindesbeinen an und wissen, was zieht und was nicht. Native Speaker in türkisch, spanischchinesischitalienischpolnischfranzösischgriechisch oder portugiesisch – wir können Alles bedienen. Für uns ist Ethnomarketing nicht nur eine leere Worthülse, sondern längst Bestandteil unserer alltäglichen Arbeit.

    Wir arbeiten mit Native Speakern, die bereits mit ihrer Stimme Erfolg haben. So kennen viele unsere Stimmen bereits aus Film, Funk oder Fernsehen. Sei es ein Nachrichtensprecher der Deutschen Welle oder ein Schauspieler, der auch Hörbücher spricht.


    Fragen? Schreibe uns eine Nachricht oder rufen uns unter 0241 53 808 761 an

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