Professionelle Stimmen im E-Learning - Interview mit Tobias Hagedorn (REWE Group)

    2015-02-20 Sprecher E-Learning

    In einer meiner letzten Blogposts, habe ich euch von meinem Ausflug zum E-Learning Summit NRW in Bonn  berichtet. Bei der fachlich sehr spannenden Veranstaltung konnte ich interessante Interviews führen. Hier ist meine Gespräch mit Tobias Hagedorn, seines Zeichens Projektleiter Personalentwicklung der REWE Group. 

    E-Learning: Vorteile und Probleme

    In seinem Vortrag gab der Experte aufschlussreiche Einblicke in die interne Strategie des Kölner Handelskonzerns in Bezug auf die Schulung der eigenen Mitarbeiter.

    Tobias-Hagedorn

    Hierbei spielt E-Learning seit geraumer Zeit eine wichtige Rolle. In unserem Gespräch nach seiner Session hat er dies für mich weiter ausgeführt. Die Vorteile des E-Learnings liegen dabei klar auf der Hand: Mitarbeiter können schnell und kostengünstig geschult werden, ohne aufwendige Seminare anbieten zu müssen. Für eine Weiterbildung braucht es daher nur einen PC in einem ruhigen Raum. Doch hier stoße man oft schon auf die ersten Probleme, wie mir Hagedorn anvertraute. Auch wenn die Mitarbeiter nicht zu ihrer Fortbildung reisen müssen, Zeit nehmen müssen sie sich allemal dafür - und das sei nicht immer selbstverständlich. Eine ruhige Lernatmosphäre könne beispielsweise am PC im Büro eines Marktleiters nicht immer gewährleistet werden. Die Integration eines E-Learnings in den Alltag stellt also durchaus eine Herausforderung dar.

     

    Interaktivität und professionelle Stimme

    Hagedorn ist seit vielen Jahren Experte im Bereich E-Learning und weiß daher, worauf es ankommt, um bestmögliche Lernerfolge zu erzielen. Wie er mir im Interview versicherte, sei die Interaktivität der Beiträge eines der wichtigsten Kriterien und die Stimme ein, wenn nicht sogar das zentrale Element. Bei einer Vertonung durch einen unausgebildeten Sprecher kann der Inhalt sehr leiden. So sei zum Beispiel eine lokale Stimmeinfärbung für ein deutschlandweit operierendes Unternehmen schwierig, eine akzentfreie Sprache ist ganz klar zu empfehlen. Darüber hinaus müsse die Stimme auch zum Inhalt passen und spezifische Betonungen klar herüberbringen. Bei Einkaufs- oder Verkaufspreisen läge die Betonung beispielsweise auf der ersten Silbe, darauf sei zu achten. Für solche Feinheiten sei ein genaues Briefing unerlässlich, bestenfalls solle man sogar bei der Aufnahme anwesend sein.

    Worauf REWE bei den Drehbüchern weiterhin großen Wert lege, sei der Unterschied zwischen Wort- und Schriftsprache. Gesprochene Texte werden ganz anders verarbeitet, als dies beim Lesen der Fall ist. Schachtelsätze sollten also möglichst vermieden werden. Kurze und klare Botschaften sichern den Lernerfolg. Mehr Infos zu diesem Thema findet ihr in diese Blogpost.

    Vollkommen uninteressant bei der Produktion der E-Learnings sei für Tobias Hagedorn übrigens die Verwendung von synthetischen Stimmen. Auch meiner Ansicht nach fehlt einer Computerstimme die emotionale Ebene, die ein grundlegender Faktor bei der Lernmotivation ist. Ein Mitarbeiter möchte individuell angesprochen werden. Außerdem sind die meisten Menschen durch Fernsehen, Hörbücher etc. mittlerweile einen hohen Standard bei Sprechern gewohnt. Eine unpersönliche Computerstimme würde sie irritieren - und bringt davon abgesehen auch keine Kostenersparnis im Vergleich zu professionellen Sprechern.

    Passende Stimme und flexibler Dienstleister

    Im Gespräch erläuterte mir der Personalentwickler der REWE Group Tobias Hagedorn einige zentrale Punkte seines E-Learning-Ansatzes. Genau wie FKC Geschäftsführer Peter Weißer lehnt er synthetische Stimmen ab und achtet besonders auf ein gutes Briefing sowie die Auswahl eines passenden Sprechers. Dabei sei die Flexibilität des Audio-Dienstleisters für ihn enorm wichtig, um schnell Angebote einzuholen und eine zeitnahe Umsetzung zu garantieren.

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